Die konstruktive sowie monetäre Planung eines Mezzanine-Systems ist ein anspruchsvoller Prozess, bei dem es eine Reihe wichtiger Faktoren zu berücksichtigen gilt. Die größten Einflussvariablen sind in der Regel die Art und Menge des verwendeten Stahls sowie die erforderliche Installationszeit. Doch kommen viele weitere essenzielle Parameter hinzu. Um hier den „Sweet Spot” zu erreichen, eine auf aktuelle und zukünftige Anforderungen zugeschnittene Lösung, greift der erfahrene Konstrukteur auf einen gekonnten Materialmix zurück, reagiert flexibel auf jede individuelle Anforderung und behält dabei stets die Gesamtwirtschaftlichkeit im Blick.
Hauptfaktor Traglast: Welcher Stahl kommt in Frage?
Punkt eins auf der Prioritätenliste beim Entwurf eines Mezzanine-Systems ist die Ermittlung der erforderlichen Tragfähigkeit. Es ist wichtig, zu wissen, ob die Traglast über eine gesamte Ebene oder bei einer mehrstöckigen Lösung über alle Etagen hinweg gleich hoch sein muss. Ist dies nicht der Fall, bietet sich für Bereiche mit schwereren Lasten ein hybrides Zwischengeschoss aus warm- und kaltgeformtem Stahl an, während für Bereiche mit geringeren Lasten eine rein kaltgeformte Variante in Frage kommt. Auch beim Einsatz von Intralogistik-Technologien wie beispielsweise Palettenförderern ist eine variable Stahlbauweise sinnvoll. Hier können warmgewalzte Träger für die nötige Festigkeit sorgen.
Qualität des Bodenbelags: Eher gering oder höher belastbar?
Neben der Beschaffenheit des Stahls ist auch die Qualität des Bodenbelags ein wichtiges Kriterium. Ist dieser Belag aufgrund seiner Zusammensetzung eher gering belastbar, lässt sich dieses Manko durch eine höhere Anzahl an Stützen ganz oder teilweise ausgleichen. Die Möglichkeit zur Nutzung des darunter liegenden Raums wird dadurch jedoch, teils massiv, eingeschränkt. Zudem verursachen mehr Stützen zusätzliche Material- und Installationsaufwendungen, die sich bei einer mehrgeschossigen Bauweise multiplizieren. Sinnvoller ist es in diesem Fall, von vornherein in einen stabileren Bodenbelag zu investieren, der in sich tragfähiger ist und mit weniger Stützen auskommt.
Grenzwerte bei der Durchbiegung und Anforderungen an die Stabilität: Es kommt auf die Nutzung an
Je nachdem, wofür eine Mezzanine-Ebene genutzt werden soll, zum Beispiel für eine Büroetage oder ein dynamisches respektive empfindliches Automatiksystem, hat dies Einfluss auf die zulässigen Grenzwerte bei der Durchbiegung sowie allgemein auf die Bestimmung der Stabilität. Mit zusätzlichen Trägern und Streben lässt sich ein Zwischengeschoss belastbarer gestalten. Und auch der Bodenbelag einer Stahlbaubühne kann beispielsweise mit Trapezblechen (MiTek’s Mezzanine7-Design) noch weiter verstärkt werden. High-End-Anforderungen stellen Mezzanine-Projekte in erdbebengefährdeten Gebieten, wie sie zum Beispiel in Italien häufiger vorkommen. Hier sind anspruchsvolle seismische Konstruktionen erforderlich. In allen Fällen der Aufrüstung steigen die Kosten für die Erstellung eines Mezzanine-Geschosses: Abgesehen von einer erdbebensicheren Version, ist hier mit einem Plus von circa 10 bis 15 % zu rechnen.
Montage-Gegebenheiten vor Ort: Einfach oder komplex?
Schlussendlich machen auch die Montageaufwendungen einen erheblichen Teil eines Mezzanine-Projekts und damit seiner Kosten aus. Die Rahmenbedingungen der Montage können einfach oder komplex sein und beinhalten Faktoren wie den räumlich und zeitlich ungehinderten Zugang zur Baustelle, die eventuell erforderliche Rücksichtnahme auf andere Gewerke, die parallel ausgeführt werden, oder auch den Einsatz von Spezialmaschinen. Brandschutzspezifikationen wirken sich ebenso arbeits- und preisrelevant aus wie die Installation besonderer Bodenbeläge und Zubehörteile, etwa in Form von Treppen oder Palettentoren.
Fazit
Die Einflussfaktoren bei der Planung und Berechnung eines Mezzanine-Projekts sind mannigfaltig. Es ist deshalb unerlässlich, einem Mezzanine-Anbieter von Anfang an so viele Daten wie möglich und so frühzeitig wie möglich an die Hand zu geben. Nur auf diese Weise kann ein Angebot präzise kalkuliert werden. Jede spätere Korrektur ist aufwändig und erhöht die Gesamtkosten. Um dies zu vermeiden, stellt MiTek jedem potenziellen Kunden ein umfassendes RFQ-Dokument (Request for Quotation) zur Verfügung, eine Unterlage, mit der eine Angebotsanfrage detailliert ausgearbeitet werden kann. Zwar sind im Vorfeld auch ungefähre Preisangaben beziehungsweise Schätzungen aufgrund von Erfahrungswerten möglich, doch bergen diese immer die Gefahr einer großen Ungenauigkeit. Diese kann später zu bösen Überraschungen führen.
Jeder Interessent an einem Mezzanine-System sollte hinterfragen, ob er bei mehreren Angeboten Gleiches mit Gleichem oder stattdessen „Äpfel mit Birnen” vergleicht. Auch kann die Beachtung oder Nichtbeachtung von Rahmenbedingungen wie beispielsweise besonderer Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen - Kantenschutz oder Sicherheitsnetze, um nur zwei Beispiele zu nennen – deutliche Unterschiede beim Endpreis eines Angebots zur Folge haben. Diese Unterschiede gleichen sich bei der späteren Realisation, gegebenenfalls durch Nachforderungen, wieder aus. Und letztendlich trägt noch ein weiterer Faktor zur Sicherheit eines Angebots bei: die Akkreditierung eines Mezzanine-Anbieters. Ist dieser entsprechend anerkannt, sollte dessen Konzeptkalkulation verlässlich sein.
von Geoff Green, Sales Director bei MiTek
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